Ich schreibe hier sehr authentisch und nicht mit geschönter Selbstmarketing Sprache.
Aufgewachsen bin ich in einem Plattenbauviertel im Osten.
Seit frühester Kindheit und bis zu meinem 19. Lebensjahr habe ich sexualisierte Gewalt erfahren. Viele Jahre habe ich versucht, die traumatischen Erfahrungen durch Arbeit und nochmal Arbeit zu kompensieren. Verdrängung!
Mein Abitur habe ich auf dem zweiten Bildungsweg nachgeholt. Anschließend war ich in unterschiedlichen Jobs in der Gastronomie tätig, um mich über Wasser zu halten. Aufgrund meiner Konstitution bin ich in eine fundamentale evangelikale Gemeinde gerutscht. Hier habe ich nach Geborgenheit und einer Ersatzfamilie gesucht. Irgendwann konnte ich auch hier die Enge nicht mehr ertragen.
Dennoch ging die Suche nach einem Sinn und einer Daseinsberechtigung im Leben für mich weiter. Nun wollte ich es genau wissen und habe mich für ein Theologie Studium an der HU Berlin eingeschrieben. Nach 10 Semestern habe ich das Studium abgebrochen. Ich war einfach zu schwach, ich habe den Druck nicht aushalten können.
Traumafolgen waren hier bereist schon längst im Spiel.
Das war mir aber zu diesem. Zeitpunkt nicht bewusst. Vielmehr habe ich mich selbst verurteilt und den Glauben an mich verloren. Dennoch habe ich mich wieder aufgerappelt und einen Weg für mich gesucht.
Kompensation durch exzessive Arbeit. Alkohol usw…..
Autonomie und Unabhängigkeit war mir sehr wichtig.
Daher habe ich mein eigenes Medienunternehmen gegründet. Ich habe viele Jahre als Inhaberin und Geschäftsführerin eines Unternehmens am Film und Medien Standort Potsdam Babelsberg hinter den Kulissen gearbeitet. Das hat mich sehr geprägt und beeinflusst.
Bis zum absoluten Zusammenbruch und einem Suizidversuch. Es folgten zahlreiche Klinikaufenthalte.
Das erste Mal in meinem Leben begann ein Hinterfragen. Allerdings war das erst der langsame Anfang einer Aufarbeitung meiner traumatischen Erfahrungen.
Aufgrund meiner prekären Situation bin ich in die Prostitution gerutscht.
Ich beschreibe hier nur sehr kurz. Ausführlich erscheint dazu demnächst ein Eassy.
Hier habe ich wieder nur funktioniert und bin über meine Grenzen gegangen.
Nach einer Vergewaltigung, habe ich einfach so weitergemacht als wenn nichts gewesen wäre. Das habe ich schließlich von frühster Kindheit an gelernt.
Ich habe meine Seele abgespalten, um mich selbst nicht mehr zu spüren.
Das weiß ich aber erst heute in der Rückschau.
Weil ich eine Kämpferin bin, habe ich auch hier den Ausstieg geschafft.
Zum Teil war ich auf mich allein gestellt, da das Hilfesystem für mich nicht funktioniert hat. Daher setzte ich mich für die Freierbestrafung ein und hoffe endlich, dass Prostitution nicht länger idealisiert wird.
Traumafolgestörungen begleiten mich daher schon sehr lange Zeit.
Ich kämpfe mit Depressionen und Erschöpfungszuständen sowie mit einer Angststörung. Meine Essstörung und Schlaflosigkeit sowie meine dissoziativen Zustände habe ich unter Kontrolle. In der Vergangenheit habe ich auch versucht, mich durch Alkohol abzulenken.
Den Alkohol brauche ich heute nicht mehr. Ich habe auf Grund zahlreicher Therapien bereits schon viel geschafft.
Dennoch bleibt die Diagnose komplexe PTBS ein Leben lang.
Auf Grund dessen, dass ich darunter leide, konnte ich mir natürlich auch nur begrenzt eine nachhaltige wirtschaftliche Existenz aufbauen.
Das Gefühl mit Ablehnung umzugehen und auch nicht auf dieser Welt gewollt zu sein, bleibt daher tief in meinem Herzen verankert. Hier wünsche ich mir mehr Sensibilität für Trauma, vor allem auch von feministischen Fachstellen.
Mit meiner Energie muss ich daher sehr haushalten!
Kraftquelle ist für mich die Kunst.
Das hält mich am Leben. Meine Kreativität durfte ich als Kind nicht ausleben. Deshalb hole ich nun für mich vieles nach.
Für Gerechtigkeit habe ich mich schon immer eingesetzt und möchte das auch zukünftig weiter entwickeln.
Mein Lebensthema ist sexualisierte Gewalt und die lebenslangen Folgen von Trauma.
Mich ärgert besonders, dass immer noch uns Opfern von sexualisierter Gewalt oft nicht geglaubt wird.
Dass ich nicht gehört und mir nicht geglaubt wird, ist daher immer wieder problematisch und auch traumatisch.
Musik und das Schreiben sind für mich existenziell.
Das Schreiben und die Musik nehmen in meinem Leben viel Raum ein.
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